ALLES VEGGIE ODER WAS?

Was Eventplaner über die aktuellen Foodtrends wissen müssen.

Die Nachfrage nach gesundem Essen nimmt stetig zu. Ohne vegetarische und vegane Angebote geht es heute in der Gastronomie nicht mehr. Das bedeutet auch für die Planung von Firmenevents ganz neue Herausforderungen. Denn es gilt, jedem Gast eine individuell zu seinem Ernährungsstil passende Lösung zu bieten. In unserem Interview erläutert Bjoern Boltz – leidenschaftlicher Hobbykoch, Foodblogger und Betriebsleiter vom Perkins Park – die aktuellen Foodtrends und erklärt, was Eventplaner heute bei der Menüauswahl beachten müssen.

Woher kommt aus Ihrer Sicht der Trend zur pflanzlichen Ernährung?

Bjoern Boltz: Die Menschen achten einfach mehr auf ihre Gesundheit – das hat auch jetzt wieder der aktuelle Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 2019* gezeigt. Was auch klar ist: Eine vollwertige und ausgewogene rein pflanzliche Ernährung muss keinerlei Verzicht darstellen. Daher kommt der Trend der fleischlosen Kost immer mehr auch bei der jungen Generation an. Dies spiegelt sich auch bei uns selbst im Betrieb nieder – unsere jungen Mitarbeiter wollen sich gesund und leicht ernähren. Und dabei unterstützen wir sie in jeder Hinsicht gerne.

Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf die Planung von Events?

Bjoern Boltz: Grundsätzlich wird es für die Veranstalter natürlich immer schwieriger, allen „Geschmäckern“ gerecht zu werden. Die aktuellen Foodtrends, aber auch Faktoren wie Allergien und Unverträglichkeiten bedeuten für jeden Gastronom eine echte Herausforderung. Daher ist es immer gut, ein erfahrenes Küchenteam anzutreffen und „open minded“ Chefs, die sich den aktuellen Trends nicht verschließen.

Was heißt das konkret?

Bjoern Boltz: Die individuellen Wünsche der Gäste entsprechend auf den Teller zu bringen und die Erwartungen in Geschmack und Präsentation zu übertreffen, ist natürlich auch eine riesige Chance. Denn unser Anspruch ist es, unseren Gästen auf jedem Event echte kulinarische Highlights zu bieten – und dafür muss man nicht wirklich viel mehr tun. Ein Vegetarier wird sicher auch vegan essen. Ein Fleischesser wird auch eine glutenfreie Pasta – mit zum Beispiel mit Rinderstreifen – genießen. Die Produkte auf dem Markt bieten mittlerweile eine so gute Qualität, dass niemand mehr wirklich auf etwas verzichten muss. Auch für Gäste mit einer Allergie oder Menschen, die zum Beispiel aus ethischen Gründen keine tierischen Produkte verzehren möchten, gibt es zahlreiche leckere und gesunde Alternativen.

Welche Megatrends in puncto Ernährung zeichnen sich derzeit noch ab?

Bjoern Boltz: Es ist ein Megatrend zu beobachten: leckerer Fleischgeschmack ohne Tierprodukte. Man bekommt mittlerweile pflanzliche Burger, Würstchen und Schnitzel, die in einer Blindverkostung nicht erkannt werden. Auf Basis von Erbsen, Pilz, Weizen und Sojaproteinen werden verschiedene Geschmacksrichtungen transportiert, die es dem früheren Fleischliebhaber entsprechend einfach machen, nicht auf den originären Geschmack von Fleisch verzichten zu müssen.

Nochmal zurück zur Eventplanung: Wie wollen Sie denn als Veranstalter wissen, wer Veganer ist?

Bjoern Boltz: Wie erkennt man einen Veganer? Richtig – er erzählt es einem …. Jeder kennt diesen Spruch mittlerweile und dies sollte man nutzen. Denn wenn man die Chance hat, sich mit jemandem zu unterhalten und seine Bedürfnisse zu erfragen, hat man schon einen wichtigen und richtigen Schritt gemacht. Denn unsere Erfahrung zeigt: Gutes Feedback potenziert sich meist auch entsprechend schnell. So begeistert man Menschen, die nicht damit gerechnet haben. Und wer bei seinen Essgewohnheiten ernst genommen wird, der wird dies positiv nach außen tragen.

Was bedeutet das denn nun für die Planung eines Firmenevents?

Bjoern Boltz: Ganz klar: Eventplaner müssen sich im Vorfeld ganz genau mit den Ernährungsstilen bzw. Ernährungstypen und auch potenziellen Unverträglichkeiten bzw. Allergien der Gäste auseinandersetzen. Natürlich ist das meist nicht – wie oben angesprochen – in einem persönlichen Gespräch möglich. Aber wir empfehlen, die aktuellen Ernährungsvorlieben und Intoleranzen bereits mit der Einladung abzufragen. Bei einem mehrstufigen (digitalen) Einladungsprozess sollte dies schon mit der ersten Rückantwort erfolgen – so kann frühzeitig ein entsprechendes Menü entwickelt werden, dass allen Anforderungen gerecht wird. Wichtig ist es dabei, auch die Möglichkeit von Mehrfachantworten zu berücksichtigen. Beispiel: Ein Vegetarier kann auch eine Laktoseintoleranz haben.

Und dabei helfen Sie Ihren Kunden?

Bjoern Boltz: Natürlich, das ist unser Job. Als erfahrene Event-Planer unterstützen wir von PERKINS PARK | EVENT unsere Kunden umfassend dabei, ein passendes Menü-Angebot für ihre Veranstaltungen zu erstellen und stehen von den ersten Planungsschritten an mit Rat und Tat zu Seite. Denn wir wollen, dass Veranstaltungen in unserer Location zum Hochgenuss für alle werden!

*bmel.de/pdf

Die Ernährungstypen auf einen Blick:

1. Allesesser:

Diese immer noch am meisten verbreitete „Spezies“ isst grundsätzlich alles – ganz gleich, ob Fleisch, Fisch, tierische Erzeugnisse, Obst oder Gemüse

2. Vegetarier

Vegetarier verzehren ausschließlich pflanzliche oder vom lebenden Tier stammende Produkte. Unterschieden werden verschiedenen Richtungen: Ovo-Lacto-Vegetarier essen auch Eier bzw. Eiprodukte, Milch oder Milchprodukte von Säugetieren. Lacto-Vegetarier schließen neben pflanzlichen Lebensmitteln Milch- und Milchprodukte ein. Ovo-vegetarische Esser ergänzen die pflanzliche Ernährung durch Eier.

3. Frutarier

Für die Ernährung dürfen hier weder Tiere noch Pflanzen zu Schaden kommen. Daher essen sie nur diejenigen pflanzlichen Produkte, die Pflanzenteile sind. Zum Beispiel Obst und Gemüse, das gepflückt werden kann (Nüsse, Äpfel, Tomaten usw.).

4. Pescetarier

Dieser unterscheidet sich in einer wesentlichen Ausprägung vom Vegetarier: Neben Pflanzen, Eiern und Milch steht auch Fisch auf dem Speiseplan des Pescetariers.

5. Flexitarier

Wenn Fleisch, dann nur selten, nur wenig oder nur gut ausgewählte Produkte: Das ist die – auch aus ethischen Gründen – heute immer weiter verbreitete Philosophie des Flexitariers.

6. Veganer

Wer sich vegan ernährt, verzichtet auf sämtliche Nahrungsmittel tierischen Ursprungs und setzt ausschließlich auf pflanzliche Ernährung.

Die wichtigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

Unverträglichkeit Folgende Lebensmittel sollten grundsätzlich gemieden werden:
Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) –        Kuhmilch
–        Buttermilch
–        Kefir
–        Quark
–        Joghurt
–        Molke
Glutenunverträglichkeit –        Weizen
–        Roggen
–        Gerste
–        Hafer
–        Dinkel
–        Grünkern
–        Kamut
–        Einkorn
Fructoseintoleranz –        Obst (besonders Weintrauben und       Kirschen
–        Obstsaft
–        Beeren
–        Süßigkeiten (mit Fructose gesüßt)
–        Süßer Wein/Sherry
–        Sekt
–        Honig
Histaminintoleranz –        Rotwein
–        Salami, Schinken
–        geräuchtertes Fleisch
–        Meeresfrüchte
–        Fischprodukte (besonders       Konserven)
–        lang gereifte Käsesorten
–        Sauerkraut
–        Avocado
–        Bier
–        Essig

Sie haben Fragen zur Planung des optimalen Menüs für Ihr Event? Wir sind gern für Sie da!

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